„Banker – damals und heute“

… angeregt durch Erich Kästners „Hymnus auf die Bankiers“:

Banker – damals und heute

Kästner, der Dichter, hatte schon
viel vom Problem verstanden:
„Sie sind die Hexer in Person.“
Nun mit erhöhter Präzision
als „Structured Finance“-Banden.

„Ihr Appetit ist bodenlos.
Sie fressen“ Geld, Geld, Geld.
„Sie säen nicht. Sie ernten bloß.“
Oft rücksichts-, hemmungs-, skrupellos
(noch Gröberes entfällt).

Es galt bereits in jener Zeit:
„Sie haben noch nie mit der Wimper gezuckt.“
Ihrer Dreistig- und Begehrlichkeit,
der branchentypischen Tollkühnheit
haben wir lange blauäugig zugeguckt.

„Sie haben nur eine Sympathie.
Sie lieben das Geld. Und das Geld liebt sie.
(Doch einmal macht jeder Bankrott!)“
Nicht in der heutigen Ökonomie:
bankrott geh’n sie – postmodern – nie.

Denn heute sind sie systemrelevant.
Hast Du diesen Status erreicht,
und fährst mal als Finanzspekulant
eine große, bedeutende Bank an die Wand
vielleicht erbleichst Du dann leicht,

doch denk dran, die oberste Regel sieht vor,
das System rasch zu stabilisieren.
Daher, wer auch immer sein Geld verlor:
Du verlierst nie den gewohnten Komfort.
Geh‘ ganz entspannt dinieren.

Markus Wichmann

Siehe auch die Denkraum-Beiträge:
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